Fiebrige Babys durch die Nacht bringen

 

Sobald sich die Temperatur bei Babys leicht erhöht anfühlt, macht sich bei vielen Eltern Unruhe breit. Kündigt sich da ein Fieberkrampf an? Die Aufregung ist nicht immer notwendig, denn zuerst einmal ist Fieber nichts Bedrohliches. Ganz im Gegenteil, gerade Kleinkinder halten es wesentlich besser aus als Erwachsene oder größere Kinder und sind trotz erhöhter Temperatur meist noch ziemlich fit.

Zudem ist ein Fieberkrampf nicht unbedingt bei allgemein hoher Temperatur zu befürchten. Mehr als die Temperatur an sich ist die Geschwindigkeit, mit der sie ansteigt, entscheidend. Wenn das Fieber also ungewöhnlich schnell ansteigt, sollten Sie erste Maßnahmen ergreifen, um es zu senken und einen Arzt aufsuchen. Viele Fieberkrämpfe gehen jedoch meist nach einigen Minuten auch von selbst vorüber.

Was tun, um das Fieber bei Babys zu senken?

 

Fieber ist eine natürliche Abwehrreaktion des Körpers auf Krankheitserreger, es hilft sogar dem Immunsystem, diese zu bekämpfen. Aus diesem Grund sollte, gerade wenn die Kinder keine Anzeichen von akutem Unwohlsein zeigen, das Fieber nicht gleich gesenkt werden. Falls es sich dann doch langsam erhöht, sollten zuerst einmal, genau wie bei einer Erkältung, Hausmittel zum Einsatz kommen. Medikamente sollte man nur verabreichen, wenn es dem Kind tatsächlich schlecht geht oder die Temperatur bei über 40 Grad liegt.

 

  • Wadenwickel oder Pulswickel gehören zu den ersten Maßnahmen, die die meisten Eltern ergreifen. Diese können bei Babys ab sechs Monaten angelegt werden, jedoch nicht, wenn sie bereits kalte Füße haben. Auch sollten die Wickel nicht in kaltem Wasser getränkt werden. Es sollte lediglich 1-2 Grad kühler als die Körpertemperatur sein. Sie können Baumwoll- der Geschirrtücher verwenden. Tränken Sie diese im Wasser und wringen Sie sie aus, bis sie nicht mehr tropfen. Wickeln Sie sie um die Unterschenkel des Kindes und erneuern Sie sie nach ca. 10 Minuten.

 

  • Quarkwickel können ebenfalls bei Babys ab sechs Monaten angewendet werden, nicht jedoch, wenn sie eine Milchallergie haben. Mischen Sie Zimmertemperatur warmen Quark mit einigen Tropfen Essig und Milch, bis eine streichfähige Masse entsteht. Diese streichen Sie fingerdick auf Küchenpapier, welches Sie um die Unterschenkel des Kindes wickeln. Sie können auch noch ein trockenes Tuch darüber wickeln, damit es angenehmer ist. Lassen Sie die Quarkwickel ca. 30 Minuten einwirken und legen Sie sie zwei- bis dreimal am Tag an.

 

  • Viel trinken! Das gilt sowohl für Klein als auch für Groß, gesund oder krank. Besonders bei Fieber können Schafgarben-, Lindenblüten- oder Holunderblütentee helfen. Alle drei sind auch für Babys ab zwölf Monaten geeignet. Sie sind schweißtreibend und unterstützen das Immunsystem. Simpel und effektiv.

 

Sie sehen, es gilt genau dasselbe wie bei einer Erkältung: Hausmittel sind meist die beste Wahl, um erste Maßnahmen zu ergreifen!

Babys mit Fieber – wie verhält man sich richtig?

 

Wie bereits erwähnt, fühlen sich gerade Kleinkinder selbst bei erhöhter Temperatur nicht unbedingt unwohl. Wenn es ihnen einigermaßen gut geht, können sie durchaus noch

spielen. Sie sollten allerdings nicht zu viel herumtoben, da dies wiederum das Immunsystem anstrengt und die Temperatur in die Höhe treiben kann.

 

Wie sollte man sich allerdings verhalten, wenn das Kind doch Anzeichen von Schwäche zeigt, quengelt oder nicht schlafen kann? Wenn Ihr Baby ruhen soll, sollten Sie es ruhig bei sich im Bett schlafen lassen. Auch wenn es vielleicht eigentlich schon alleine schläft, brauchen die Kinder gerade, wenn sie angeschlagen sind, eine extra Portion Geborgenheit. Bei ihren Eltern werden sie sich wesentlich ruhiger fühlen und leichter einschlafen. So wird die Nacht gleich für alle angenehmer.

 

Ebenfalls ist es wichtig, dass Sie das Kind nicht aufwecken, wenn es einmal schläft, auch wenn Sie eigentlich Fieber messen oder ein Medikament verabreichen wollen. Schlaf ist in diesem Fall die beste Medizin. Abgesehen davon, werden Sie es auch von selbst merken, dass wenn Sie Ihr Kleines zum Schlafen gebracht haben, Sie es garantiert nicht aufwecken möchten.

 

Regelmäßig Temperatur messen

 

Natürlich ist es trotzdem wichtig, gerade bei extrem erhöhter Temperatur, diese so regelmäßig wie möglich zu überprüfen. Sie sollten die Temperatur immer mit derselben Methode und an derselben Stelle messen. Am genausten sind die Angaben, wenn Sie am Po messen. Messgeräte, die ins Ohr eingeführt werden, sind bei Babys generell nicht empfehlenswert, da die Gehörgänge noch viel zu eng sind.

 

Auch wenn Sie es gut meinen, sollten Sie Ihr Kind bei erhöhter Temperatur nicht zu dick anziehen. Es schwitzt sowieso bereits, da ist leichte Kleidung und eine leichte Zudecke vollkommen ausreichend. Achten Sie ebenfalls darauf, den Raum regelmäßig zu lüften. Eine Temperatur von 17-18 Grad ist ideal zum Schlafen.

 

Falls es Probleme beim Einschlafen gibt und Ihr Kind viel quengelt, weil es sich unwohl fühlt, sollten Sie es ablenken und beruhigen. Lesen Sie etwas aus dem Lieblingsbuch vor oder hören Sie gemeinsam ein Hörspiel an. Durch Ihre Nähe und eine angenehme Stimme wird es sich entspannen und die Augen werden von ganz alleine zufallen. So wird das Fieber auch am schnellsten wieder abnehmen, denn nicht hilft besser als ein erholsamer Schlaf.