Kleinkinder sind in einem Alter, in dem die Welt entdeckt wird. Hinzu kommt, dass Kinder im Kleinkindalter anfangen, sich und ihren Willen durchzusetzen. Dazu gehört auch, dass das Schlafen gerne hinausgezögert wird und die Müdigkeit manchmal erst nach viel Theater siegt. Damit das nicht oder nur selten passiert, solltest Du Deinem Kind helfen, seine Selbstsicherheit zu stärken, um so am Abend beruhigt einschlafen zu können.
Eigenständigkeit und Sicherheit für Tag und Nacht
Für Kleinkinder gibt es nichts Spannenderes, als seine Umgebung zu entdecken. Unterstütze Dein Kind dabei und motiviere es dazu, Neues auszuprobieren und sei da, wenn es Deine Nähe und Deinen Schutz sucht. Nur so kann es darauf vertrauen, dass es sich auf seine Eltern verlassen kann. Mit dem Selbstvertrauen, das es dadurch entwickelt, fällt auch bald das Schlafen leichter. Dein Kind wird sich in der Nacht nicht mehr so schnell alleine und verlassen fühlen und selbst probieren, wieder einzuschlafen. Hierbei ist es wichtig, dass Du Deinem Kind vor dem Schlafengehen zeigst, dass Du da bist und es sich geliebt und geborgen fühlen darf.
Bewegung macht müde
Das beste Schlafmittel für Kinder ist Bewegung. Sorge dafür, dass Dein Kind viel an der frischen Luft ist und sich bewegt. Hier trifft der Spruch “Es gibt kein falsches Wetter, es gibt nur falsche Kleidung!” besonders gut zu – Kindern ist das Wetter egal. Jedes Wetter lädt zum Spielen ein und fördert nicht nur die körperliche Bewegung, sondern auch das Denken. Beim Spielen wird die Fantasie angeregt und wenn Dein Kind einmal nicht nach Draußen gehen kann, sorgen viele verschiedene Spielsachen für Spaß und Abwechslung im Haus. Wenn Du für Räume und Möglichkeiten zum Spielen sorgst, wird Dein Kind am Abend zufrieden und in einem angenehmen Erschöpfungszustand sein – die beste Voraussetzung, um ruhig und entspannt einzuschlafen.
Feste Abläufe sorgen für Orientierung
Auch für Kleinkinder sind feste Tagesabläufe wichtig, denn sie dienen zur Orientierung. Regelmäßige Tagesabläufe sind für Kinder entlastend, sie wissen so, was sie erwartet und werden nicht überrascht. Plane Essen, Spielen, Pflege und Sonstiges über den Tag und halte, so gut es geht, daran fest. So weiß Dein Kind, wann es Zeit ist, ins Bett zu gehen und wird darauf eingestimmt. Damit entgehst Du einem abendlichen, oft nervenaufreibenden Konflikt.
Hin und wieder wird es Tage geben, die sich nicht planen lassen und an denen das Kind auch mal später ins Bett gehen darf. Gerade bei Festen oder im Urlaub lässt sich das nicht vermeiden. Hier solltest Du auch Ausnahmen machen und danach wieder zum Alltag übergehen. Es kann ein paar Tage dauern, bis Dein Kind sich umgewöhnt hat, aber deshalb läuft nicht gleich alles aus dem Rhythmus.
Einschlafrituale
Nicht nur Babys, auch Kleinkinder brauchen oft Einschlafrituale. Sie helfen dabei, den aufregenden Tag abzuschließen und zur Ruhe zu kommen. Je nach Alter und Vorlieben des Kindes können das folgende Einschlafrituale sein:
- Geschichte vorlesen oder erzählen
- singen
- sich über den Tag erzählen
- Musik im Hintergrund
Natürlich gibt es noch viele weitere Möglichkeiten. Aber Du und Dein Kind werdet selbst ein Ritual für Euch finden. Wichtig ist hier, dass Du dieses möglichst jeden Abend in ähnlicher Form durchführst und darauf achtest, dass es nicht immer länger wird. Schließe das Ritual mit einem Gute-Nacht-Kuss ab und gib Deinem Kind so noch einmal das Gefühl von Geborgenheit.
Fester Schlafplatz
Kinder fühlen sich geborgen, wenn sie in einem Bett schlafen, das ihnen vertraut ist. Sie sollten möglichst immer im gleichen Bett einschlafen und die Nacht verbringen. Wenn Dein Kind nachts aufwacht, fühlt es sich sicherer, denn es weiß, wo es ist und das Einschlafen fällt ihm auch wieder leichter.
Natürlich ist das auf Reisen nicht möglich. Hier kannst Du mit einem gewohnten Gegenstand für eine Wohlfühlatmosphäre sorgen. Das kann ein Kissen oder ein Kuscheltier sein, auch ein eigenes Bettlaken ist möglich.
Fazit
Auch kleine Weltentdecker brauchen Schlaf! Und den bekommen sie nur, wenn sie ausgelastet sind und auf Dich vertrauen können. Abends zur Ruhe kommen ist das Wichtigste, egal, was Du mit Deinem Kind über den Tag erlebt haast. Lege Dein Kind nicht sofort ins Bett, sondern gib ihm die Möglichkeit, “herunterzufahren” und zur Ruhe zu kommen. Ganz gleich, ob Dein Kind im Elternschlafzimmer, im Familienbett oder in seinem eigenen Zimmer schläft – mit einem gewohnten Ablauf und einem festen Schlafplatz kommen alle nachts zur Ruhe.