7 Irrtümer zum Thema Babyschlaf

7 Irrtümer zum Thema Babyschlaf

Nachdem die Anfangszeit überstanden ist und Eltern und Baby sich an den neuen Alltag gewöhnt haben, hoffen viele Eltern darauf, dass die Nächte jetzt einfacher werden. Es werden viele Ratgeber gelesen und Gespräche mit anderen Eltern darüber geführt, wie Babys leichter ein- und durchschlafen und dabei werden leider oft viele Irrtümer an Unwissende weitergegeben. Nachfolgend findest Du sieben der größten Irrtümer zum Thema Babyschlaf.

“Die meisten Babys schlafen durch!”

Durchschlafende Babys gehören eher zur Ausnahme, denn im Alter von vier bis sechs Wochen schlafen nur etwa sechs Prozent der Babys durch. Im dritten und vierten Lebensmonat sind es 36 Prozent und bei den Zweijährigen sind es nur 39 Prozent, die durchschlafen. Sogar unter den Vierjährigen sind es nur 38 Prozent! (Diese Angaben stammen aus dem Buch “Jedes Kind kann schlafen lernen” von Annette Kast-Zahn und Dr. med. Hartmut Morgenroth)

“Wenn das Baby tagsüber weniger schläft, schläft es nachts besser!”

Ein ganz großer Irrtum. Hier wird die Grenze der Müdigkeit tagsüber überschritten, das Kind ist gereizt, weint und lässt sich am Abend nur noch schwer beruhigen. Kinder, die sehr müde sind, schlafen schwerer ein. Sie können sich nicht mehr selbst beruhigen oder beschäftigen und nur schwer mit einer Trennung von den Eltern vor dem Schlafen umgehen.

“Durch vieles Spielen wird das Kind müde!”

Hier erreichst Du eher das Gegenteil – das Kind ist nach dem Spielen aufgedreht und kommt nur schwer zur Ruhe. Lasse es vier Stunden vor dem Schlafengehen ruhig angehen und gib Deinem Kind so die Möglichkeit, herunterzufahren und sich auf die Nachtruhe einzustellen.

“Probier’s mal mit Autofahren, da schläft das Baby sofort ein!”

Das mag tatsächlich so sein, allerdings fängt das Problem an, wenn die erste Schlafphase vorbei ist. Das Kind wacht auf und stellt fest, dass sich etwas in seiner Umgebung verändert hat und wird wieder nach einer Bewegung verlangen. Zum Einen ist damit die Nachtruhe vorbei, zum Anderen wird Dein Kind vielleicht nur noch im Auto einschlafen.

“Das Kind kann auch ohne Routine einschlafen!”

Das kann zwar funktionieren, jedoch sind Routinen wichtig für Kinder. Im Alter von sechs Monaten fangen sie an, Abläufe zu verstehen. So wissen sie z. B., dass auf das Anziehen des Schlafanzugs und Schlafsacks eine Gute-Nacht-Geschichte und die Trennung von Dir folgt und das klappt dann am besten, wenn sie sich sicher fühlen. Führe deshalb Rituale ein – bringe das Baby möglichst immer zur gleichen Zeit ins Bett, singe ein Gute-Nacht-Lied und verlasse danach das Zimmer. Das signalisiert dem Kind, dass es jetzt sicher einschlafen kann.

“Lege das Baby am besten schlafend ins Bett!”

Ganz beliebt bei vielen Eltern ist das Wiegen des Babys auf dem Arm, bis es einschläft. Das klingt einfach und bequem und man muss das Baby nur noch in sein Bettchen legen. Allerdings wacht das Baby irgendwann auf und möchte wieder auf dem Arm von Mama oder Papa, weil es sich dort wohler fühlt. Das kannst Du vermeiden, indem Du das Kind zum Schlafen in sein Bettchen legst. So kann es lernen, alleine einzuschlafen. Verbinde das mit der Routine und den Ritualen aus dem vorherigen Punkt.

“Wenn das Baby nachts schreit, sollte es zur Beruhigung hochgenommen werden!”

Auch wenn es manchmal schwerfällt – tu das nicht! Es reicht, wenn Du in der Nähe bist, Deine Hand auf die Brust des Babys legst und ihm leise zuredest. Forscher fanden heraus, dass dieses sogenannte “Minimal-Handling”, also keine bis wenig Berührungen in und zwischen den Schlafphasen, gut für das Wachstum und die Gehirnentwicklung des Babys ist.

Fazit

Du kannst gerne Ratgeber lesen und mit anderen Eltern sprechen, aber höre auf Dein Bauchgefühl. Du kennst Dein Kind am besten und kannst besser einschätzen, was ihm guttut und was nicht. Versuche, die Irrtümer und Tipps in Deinen Alltag mit einfließen zu lassen und finde mit Deinem Kind den richtigen Weg zum Ein- und Durchschlafen. Wichtig ist, dass Du Dich nicht entmutigen lässt, wenn andere Eltern stolz vom Durchschlafen ihres Kindes sprechen, während Deines länger braucht! Jedes Kind ist anders und braucht seine Zeit.