Bevor Ihr Baby auf die Welt kommt, sollten Sie sich darüber Gedanken machen, wo und wie Ihr Kind schlafen soll. Die Schlafumgebung spielt eine wichtige Rolle im Leben Ihres Kindes, vor allem zur Vorbeugung des plötzlichen Kindstodes. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Baby sicher und geborgen schlafen kann und sich in seiner Schlafumgebung wohlfühlt.
Schlafen in Rückenlage
Im ersten Lebensjahr sollte Ihr Baby zum Schlafen immer auf den Rücken gelegt werden. In dieser Position kann Ihr Kind am besten atmen und die Gefahr, an Erbrochenem zu ersticken ist nicht höher als in Bauch- oder Seitenlage. Wenn Ihr Kind auf dem Rücken liegt, hat es die Möglichkeit, Arme und Beine zu bewegen und sein Umfeld zu sehen, was in vielen Fällen beruhigend wirkt .
Von der Seitenlage wird mittlerweile abgeraten, denn hier ist die Gefahr, dass sich das Baby auf den Bauch rollt, groß.
Seitdem Experten zum Schlafen in Rückenlage raten, ist die Zahl der Fälle von plötzlichem Kindstod zurückgegangen. Wenn Ihr Kind tagsüber wach ist, dürfen Sie es aber auf den Bauch legen. So unterstützen Sie es dabei, seine Nacken- und Rückenmuskulatur zu stärken und bieten ihm eine andere Sicht auf seine Welt.
Sicher und geborgen schlafen
Es gibt eine große Auswahl an Schlafplätzen für Ihr Kind. Sie als Eltern entscheiden, was für Sie in Frage kommt und was am besten in Ihr Zuhause passt. Doch egal, welches Möbelstück das Rennen machen wird – der Schlafplatz muss sicher sein und eine ausreichende Luftzirkulation garantieren! Deshalb wird davon abgeraten, das Kind dauerhaft im Kinderwagen oder in einer Tragetasche schlafen zu lassen.
Das können Sie tun, damit Ihr Kind sicher und geborgen schläft:
- Lassen Sie das Kind in den ersten Wochen und Monaten in einer Wiege oder in einem Stubenwagen schlafen. Diese haben eine kleine Liegefläche und sorgen dafür, dass das Baby sich eingehüllt fühlt.
- Haben Sie nur ein Gitterbett, begrenzen Sie es optisch. Ein Kurzhimmel, der bis zu den Gitterstäben reicht und ein Nestchen, welches an den Stäben befestigt wird verwandeln das Gitterbett in einen gemütlichen Schlafplatz. Legen Sie keine weichen Gegenstände in das Bett, in die das Baby mit dem Gesicht versinken kann bzw. die einen Wärmestau im Bettchen verursachen!
- Die rhythmische Bewegung einer Babywiege wirkt sich positiv auf den Schlaf des Babys aus. Eine Alternative zur Babywiege ist die Hängematte für Babys. Falls Ihnen diese eher zusagt, lassen Sie sich gut beraten und informieren Sie sich genau darüber, welche Hängematte geeignet ist.
Ein Schlafsack – mehr nicht
Je weniger Ausstattung das Bett hat, umso besser und sicherer kann Ihr Kind schlafen. Verzichten Sie deshalb im ersten Lebensjahr auf Kissen und Decke, denn diese sorgen für Überwärmung oder einen gefährlichen Atemrückstau (das Baby atmet seine eigene Atemluft wieder ein).
Legen Sie Ihr Kind zum Schlafen in einen Schlafsack. Hier besteht keine Gefahr, dass das Kind sich etwas über das Gesicht zieht und es kann sich nicht freistrampeln.
Zum Schlafen im Schlafsack sollte das Kind nicht mehr als eine Windel, Unterwäsche und einen Schlafanzug anhaben, im Sommer etwas weniger. Auch wenn Ihr Kind krank ist und Fieber hat gilt: Weniger ist mehr! Im Nacken des Kindes können Sie am besten prüfen, ob Ihr Kind friert oder schwitzt. Zögern Sie nicht, Ihr Kind auch im Schlaf umzuziehen, um ihm so danach einen guten Schlaf zu ermöglichen. Grundsätzlich schlafen Kinder, denen es zu warm ist, gerne weiter. Frierende Kinder melden sich lautstark.
Folgende Dinge sollten Sie beim Schlafsack beachten:
- Der Halsumfang darf nicht größer sein als der Kopf des Kindes. Ansonsten besteht die Gefahr, dass das Kind in den Schlafsack hinein rutscht.
- Körpergröße minus Kopfhöhe des Kindes plus zehn bis 15 cm zum Wachsen und Strampeln – so berechnen Sie die richtige Länge des Schlafsacks
- Achten Sie darauf, dass der Schlafsack nicht zu breit ist, sonst verwickelt sich das Kind darin
Wenn Sie etwas später mit Kissen und Decke anfangen möchten, ist es wichtig, dass Sie ein flaches Kissen benutzen. So kann der Kopf Ihres Kindes nicht einsinken. Auch die Decke sollte möglichst flach sein. Legen Sie das Kind so in sein Bettchen, dass es mit den Füßen an den unteren Bettrand anstößt. Hier schlagen Sie die Decke am Fußrand unter die Matratze und decken das Kind bis zur Brust zu. So ist die Gefahr geringer, mit dem Kopf unter die Decke zu geraten.
Nestchen, Felle, Heizkissen und Wärmflaschen haben im Bettchen nichts zu suchen! So kuschelig sie auch klingen – sie können zu Überwärmung, Atemrückstau und lebensbedrohlichen Verbrühungen führen.
Das erste Jahr im Elternschlafzimmer
Im ersten Lebensjahr ist das Elternschlafzimmer der optimale Schlafplatz. Direkt neben dem Elternbett zu liegen, ist sowohl für Ihr Kind als auch für Sie selbst ein großer Vorteil. Die Atemgeräusche der Eltern wirken beruhigend auf das Kind und stillende Mütter haben Ihr Kind direkt bei sich. So hat Ihr Baby einen eigenen Schlafplatz und ist trotzdem ganz in Ihrer Nähe.
Das Babybett sollte so stehen, dass Lampen, Steckdosen, Stromkabel oder Bilderrahmen nicht in Reichweite sind. Auch sollte das Bettchen nicht am Heizkörper oder in der direkten Sonne stehen und keiner Zugluft ausgesetzt sein – insbesondere nicht am Kopf.
Lüften Sie das Zimmer regelmäßig bei geöffnetem Fenster (nicht bei gekipptem Fenster dauerlüften!) und achten Sie auf eine Raumtemperatur zum Schlafen von 16 bis 18 Grad.
Und ganz wichtig: Die Umgebung sollte rauchfrei sein! Egal, ob tagsüber oder nachts – das Kind sollte auf keinen Fall in einem Raum schlafen, in dem geraucht wird.
Das Familienbett
Auch bei einem Familienbett gibt es Vieles zu beachten. Gemeinsam mit dem Baby in einem Bett zu schlafen ist für viele Eltern eine wunderschöne Vorstellung und auch für stillende Mütter ist das Familienbett ein großer Vorteil. Allerdings deuten verschiedene Studien darauf hin, dass das Familienbett ein erhöhtes Risiko für plötzlichen Kindstod darstellt. Dies gilt nachweislich dann, wenn ein Elternteil oder beide Raucher sind.
Folgende Dinge sind beim Schlafen im Familienbett zu beachten:
- Wenn das Kind gestillt wird, ist das Familienbett für die Mutter sehr praktisch. Bekommt das Kind allerdings Flaschennahrung, ist ein eigenes Bettchen neben dem Elternbett ratsam
- Das Baby sollte nur im Familienbett schlafen, wenn kein im Bett schlafender Erwachsener raucht
- Wasserbetten und Sofas sind als Familienbett nicht geeignet, auch schmale Betten nicht
- Das Baby sollte nicht alleine im großen Bett schlafen
- Das Baby darf nicht aus dem Bett fallen oder zwischen Bett und Wand eingeklemmt werden und sollte nicht unter Kissen und Decken rutschen können
- Ihr Baby sollte nicht neben einer fremden Person oder einem größeren Kind schlafen
- Haustiere haben im Familienbett nichts verloren
- Hat ein Erwachsener, der mit im Bett schläft, Drogen, Alkohol oder Medikamente genommen, die besonders müde machen und die Reaktionsfähigkeit einschränken, sollte das Baby im eigenen Bettchen schlafen
- Auch im Familienbett gilt: Lassen Sie das Baby im Schlafsack schlafen und sorgen Sie für eine saubere Schlafumgebung
Fazit
Heutzutage gibt es kaum noch Babybetten ohne Zubehör zu kaufen. Überall werden diese mit Himmel, Nestchen, Kissen und Decken in niedlichem Design angeboten und doch lauern dahinter so viele Gefahren. So schön das Bett mit Zubehör auch aussehen würde – benutzen Sie am Anfang wirklich nur das Nötigste! Ihr Baby braucht nicht mehr als Wärme, Geborgenheit, Sicherheit und Liebe. Auf das Design wird es noch keinen Wert legen, guter Schlaf ist hier viel Wichtiger. Wenn Sie all die wichtigen Punkte aus dem Text beachten, dann steht einem guten Start ins Leben mit viel Schlaf nichts mehr im Wege!
Quellen:
https://www.kindergesundheit-info.de/themen/schlafen/0-12-monate/schlafumgebung/