Schlaf des Babys von 6 bis 9 Monaten

Der Schlaf des Babys im Alter von sechs bis neun Monaten unterscheidet sich nur wenig vom Schlaf in den Monaten vorher. Du hast mittlerweile eine Einschlafroutine eingeführt und Dein Baby weiß nun, wann es Zeit ist, ins Bett zu gehen. Jetzt ist es wichtig, auch tagsüber eine Routine zu finden und diese einzuhalten. Häufig kommt in diesem Alter das “Fremdeln” dazu, was den Schlaf Deines Babys sehr beeinflussen kann. Doch was hat das mit dem Schlaf zu tun, was braucht Dein Kind jetzt tagsüber und wie wirkt sich die körperliche Entwicklung auf den Schlaf aus?

Wie viel Schlaf braucht Dein Baby?

Babyschlaf 6 bis 9 MonateBabys brauchen nach wie vor ca. 13 bis 14 Stunden Schlaf. Nachts schlafen sie etwa sieben Stunden am Stück, die restliche Zeit wird auf zwei Nickerchen tagsüber verteilt. Da dieser Rhythmus etwa vier Monate anhält, ist der Unterschied zu den Monaten davor nicht besonders groß. Wenn Du davor den Schlafrhythmus geändert hast, weil der Mittagsschlaf zu lang war, dann behalte diesen auch so bei.

Auch jetzt gilt es noch, sich nach der inneren Uhr des Babys zu richten. Natürlich kennst Du seine Schlafgewohnheiten und erkennst diese, allerdings kann sich der Schlafrhythmus auch in diesem Alter wieder ändern. Plane Deinen Alltag nach dem Schlaf des Kindes und achte auf seine Bedürfnisse. Störe den Schlaf wirklich nur, wenn es wirklich sein muss und ermögliche dem Baby eine angenehme Schlafposition und -atmosphäre.

Feste Nahrung und die neue Routine tagsüber

Damit das Kind abends leichter einschlafen kann, ist auch ein geregelter Tagesablauf wichtig. Stille bzw. füttere immer zur gleichen Zeit. Gehe spazieren und beginne am Abend rechtzeitig, Dein Kind wieder “herunterzuholen”.

Zum neuen Alltag gehört mittlerweile feste Nahrung. Dein Kind isst nun Brei, aus dem Gläschen oder auch Brot. Die neuen Mahlzeiten können zu Verstopfungen führen, diese stören den Schlaf.

Ich habe da hilfreiche Tipps bekommen, die unserem Sohn geholfen haben. Diese möchte ich natürlich gerne weitergeben:

  • Öl fördert die Verdauung. Man kann zum Essen oder einfach mit einem Löffel etwas Öl geben. Am besten helfen Raps- oder Olivenöl, es gibt aber auch spezielles Öl für Babys, welches in der Drogerie in den Regalen zu finden ist, in denen Flaschenpulver und Breie stehen. Dieses kostet allerdings etwas mehr.
  • Lege das Kind auf den Rücken und streichle mit leichtem Druck seinen Bauch, am besten kreisend im Uhrzeigersinn
  • Lasse das Kind “Fahrrad fahren”. Dazu legst Du es auf den Rücken, nimmst seine Füße und bewegst diese so, als würde es auf einem Fahrrad sitzen und in die Pedale treten

Die Bewegungen im zweiten und dritten Punkt können helfen, den Bauch zu lockern und die Verdauung zu unterstützen. Ich habe ein paarmal die Erfahrung gemacht, dass innerhalb einer halben Stunde nach diesen Bewegungen die Windel sehr voll war, gerne lief sie auch aus. Deshalb ein gut gemeinter Rat: Wickle am besten auf einer Unterlage, die schmutzig werden darf bzw. achte auf eine gut sitzende Windel!

Da Dein Baby nun tagsüber feste Nahrung bekommt, musst Du es in der Regel nachts nicht mehr füttern. Sollte es doch nach seiner Flasche verlagen, fülle in diese einfach nur Wasser oder gib etwas Milchpulver hinzu und stelle die Flasche ans oder ins Bett. Achte darauf, dass sie immer an der gleichen Stelle steht, so weiß das Kind, wohin es greifen muss und kann nach dem Trinken alleine wieder einschlafen. Versuche, Milch oder Saft zu vermeiden, auf dauer schädigen diese die Zähne.

Einschlafrituale beibehalten

Du hast ein Einschlafritual gefunden, mit dem Du und Dein Baby zurechtkommen? Dann behalte es unbedingt bei. Wenn nicht, probiere weitere Möglichkeiten aus, diese können sein:

  • Singe ein Gute-Nacht-Lied
  • Streichle oder massiere Dein Baby
  • Bade das Kind
  • Lies ihm eine Geschichte vor
  • Ziehen dem Baby den Schlafanzug an

Hier möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass es wichtig ist, dass Du die Reihenfolge immer beibehältst. Auch die Zeit, zu der das Kind ins Bett geht, sollte immer die gleiche sein. Es ist ganz egal, wer das Baby ins Bett bringt, wichtig ist hier der Ablauf des Zubettgehens.

Die Fremdelphase

Beginnt Dein Kind zu fremdeln, kann sich das auf seinen Schlaf auswirken. Für Dein Kind bedeutet Schlafengehen eine Trennung von Dir und damit kann es in dieser Phase nicht umgehen. Es weint und ist wütend und kann so nicht einschlafen. Versuche, Dein Kind in sein Bettchen zu legen und bleibe bei ihm, bis es eingeschlafen ist. Wacht es in der Nacht auf und weint, warte nicht damit, zu ihm zu gehen. Gerade jetzt ist es wichtig, dass Du ihm zeigst, dass Du da bist. Tröste das Kind und beruhigen es, möglichst in geringer Lautstärke und mit wenig Licht. So vermeidest Du noch größere Aufregung.

Schlafprobleme

Auch hier ist Trennungsangst ein Thema. Genauso wie in der Fremdelphase kann es in diesem Alter dazu kommen, dass das Kind Angst vor einer Trennung hat. Zudem kommt dazu, dass die Zähne kommen es sich körperlich entwickelt.

Gegen das Zahnen helfen Zahnsalben oft sehr gut, sie beruhigen das Baby und wirken meistens direkt. Bei der körperlichen Entwicklung spielen jetzt das Sitzen, Rollen, Krabbeln und Hochziehen eine große Rolle. Dein Kind hat diese Dinge jetzt gelernt und wird sie ständig ausprobieren – auch im Bett. Das lenkt natürlich vom Schlafen ab. Hier solltest Du geduldig sein und Dich am besten mit dazulegen und so signalisieren, dass Schlafenszeit ist. Übrigens, unser Sohn hat in dieser Zeit oft geweint – gerade, wenn er neue Bewegungen gelernt hat. Nach langem Überlegen und Verdacht auf Zahnen sind wir darauf gekommen, dass er Muskelkater hatte. Da half natürlich keine Zahnsalbe, sondern viel Liebe, Trost und ein paar Tage lang ein Bad vor dem Schlafengehen.

 

Dieser Beitrag gehört zur Reihe „Einstieg ins Thema Babyschlaf – Die ersten 12 Monate“